Tierarztpraxis Vasters

Tierhalterinfo

ENTWURMUNG

Warum ist es so wichtig, mein Tier regelmäßig zu entwurmen? 

Haustiere haben viele Kontaktpunkte, an denen sie sich mit Würmern infizieren können. Zum einen durch das Schnüffeln und Untersuchen von Pflanzen und Erde beim Gassi gehen, den Kontakt zu anderen Tieren oder das Fressen von Mäusen oder rohem Fleisch. Zum anderen aber auch durch die Übertragung von Würmern im Mutterleib oder später durch die Muttermilch auf den Welpen. 

 

Auch reine Wohnungstiere können Würmer aufnehmen. Zum Beispiel durch den Kontakt, das Beschnüffeln und Belecken unserer Straßenschuhe und Kleidung oder durch das Barfen.

Ein Wurmbefall ist nicht ungefährlich und kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Die Endoparasiten ernähren sich von Nährstoffen oder auch dem Gewebe und Blut des Wirtes. Bei einem starken Befall kann dies zu Mangelversorgung, Blutarmut oder auch Entzündungen führen. Im schlimmsten Fall auch zum Tod des Tieres durch Darmverschluss oder beim Welpen durch allgemeine Schwächung des Organismus.

Auch der Mensch kann sich zum Beispiel durch das Streicheln des Tieres anstecken. Dabei werden die Würmer über das Fell oder den Speichel des Tieres übertragen.

 

Um die Folgen eines Wurmbefalls gering zu halten und die Übertragung zu minimieren, ist es empfehlenswert, dem Tier regelmäßig Wurmkuren zu verabreichen oder Kotuntersuchungen durchzuführen.

 

Wurmkuren

Es gibt unterschiedliche Entwurmungen, die sich sowohl in der Verabreichung,

als auch im Wirkstoff unterscheiden. 

 

Es ist empfehlenswert, das Tier regelmäßig zu entwurmen und im Wirkstoff zu variiieren, um Resistenzen zu vermeiden. Nicht alle Wurmkuren wirken gegen alle Würmer gleich effektiv.

Manche Würmer, wie der Fuchsbandwurm sind nicht so leicht über eine Kotuntersuchung zu diagnostizieren, weshalb eine regelmäßige Wurmkur entscheidend ist. 

 

Kotuntersuchungen

Möchte man nicht immer gleich entwurmen oder hat das Gefühl, das Tier hat Würmer, empfiehlt sich eine  Kotuntersuchung.

Diese kann in Form einer Flotationsprobe in der Praxis oder einem selbst durchführbaren PetCheck erfolgen.

 

Der PET Check ist mein Favorit, da man gezielt schauen kann, ob Endoparasiten eine Rolle spielen oder nicht. Wenn ja, dann kann man selektiv vorgehen und muss nicht den ganzen Bereich abdecken.

Ausnahme beim trächtigen Tier, im letzten Drittel und bei Welpen, würde ich eine oder mehrere Wurmkuren empfehlen.

Für die Flotationsprobe ist es wichtig, den Kot des Tieres über drei Tage von mehreren Kotgängen zu sammeln, da viele Parasiten nicht mit jedem Kotgang gleichmäßig ausgeschieden werden.

Zum erleichterten Sammeln kann bei uns ein Kotröhrchen erworben werden.

 

Beim PetCheck befindet sich alles zur Untersuchung benötigte Material innerhalb des Verpackungssets. Nach der einmaligen Kotsammlung lässt sich das Päckchen selbstständig vom Tierbesitzer mit der Post verschicken. Der Befund kommt per E-mail in die Praxis.

 

Achtung! Auch bei einem Flohbefall sollte eine Entwurmung erfolgen, da Flöhe Überträger von Bandwurmeiern sind !!

 

 

GIARDIENBEFALL

Wenn Hunde und Katzen häufig unter Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust und Schwäche leiden, kann dies ein Anzeichen für einen Giardienbefall sein.

Diese kleinen einzelligen Parasiten lagern sich an der Darmschleimhaut an und führen dort zu Verdauungsstörungen.

 

Eine Ansteckung mit Giardien erfolgt über mit Fäkalien kontaminierter Erde, Wasser, Futtermittel oder dem erkrankten Tier.

Giardien sind sehr widerstandsfähig und halten sich in feuchtwarmer Umgebung mindestens 3 Monate und im Kot 1 Woche infektiös.

 

Deshalb ist es wichtig, einen Giardienbefall schnell nachzuweisen und zu behandeln.

ELISA Schnelltests (Antigen-Nachweis) gibt es direkt in unserer Praxis.

Für diesen Test ist  eine Kotsammlung über einen Tag erforderlich.

 

Bei einem positiven Test erfolgt eine Behandlung mit einem Antiparasitikum über einen längeren Zeitraum. Außerdem sind Hygienemaßnahmen für die Vorbeugung einer Reinfektion entscheidend.

(Reinigung der Futter- und Trinknäpfe. Decken, Kissen, Spielzeuge bei 60°C waschen)

Das Tier sollte zusätzlich mit Mitteln zum Darmaufbau unterstützt werden. Denn Giardien und andere Einzeller sind weit verbreitet und die Gefahr der Reinfektion ist groß.

Deshalb "nicht der Keim ist entscheidend, sondern das Milieu, indem er sich niederlassen möchte."

 

 

ZECKENPROFILAXE

Welcher Tierbesitzer kennt es nicht? Nach dem Spaziergang in der Natur entdeckt man beim Streicheln eine oder mehrere Zecken. Hunde und Katzen verbringen gerne viel Zeit in der Natur. Dabei streifen sie durch hohes Gras oder springen durch Büsche oder Unterholz. Dort halten sich auch sehr gerne Zecken auf, die beim Vorbeigehen auf das Tier übergehen.

Dies ist nicht ungefährlich, da Zecken durch den Zeckenbiss viele Krankheiten übertragen. Nicht nur, wie beim Menschen auch bekannt, die FSME und Borreliose. Diese spielen beim Tier eher eine untergeordnete Rolle. Gefährlicher für Tiere sind auch bei uns immer mehr Erkrankungen aus dem Mittelmeerraum wie Ehrlichiose, Hepatozoonose und Anaplasmose, die starkes Fieber und Blutungen auslösen können. Auch die Babesiose, unter anderem auch Hundemalaria genannt, verbreitet sich immer stärker und kann unbehandelt tödlich enden. Am Anfang der ganzen Erkrankungen gibt es nur kein spezifisches Bild, die Tiere sind schlapp, schlafen viel, wollen nicht richtig fressen usw., also alles Symptome, die alles oder nichts bedeuten können.

 

Wie kann ich nun mein Tier und mich schützen?

Da die Zeckenzeit schon früh im Jahr, im Februar beginnt und sich bis Ende Oktober zieht, muss frühzeitig und wiederholt für einen wirksamen Zeckenschutz gesorgt werden.

Es gibt verschiedene Maßnahmen gegen die kleinen Blutsauger.

Darunter einige Wirkstoffe basierend auf natürlichen Inhaltsstoffen, Kräutern und Ölen, um Zecken fernzuhalten. Gerne zusätzlich bzw. im Hochsommer benutzen. Dabei ist jeden Abend Zeckenkontrolle nötig. Bei Katzen bitte vorsichtig sein. Viele ätherische Öle und Kräuter können Katzen über die Leber nicht abbauen und die Stoffe kumulieren im Körper und vergiften die Katze auf längere Sicht. Trotzdem sind solche Produkte im Handel für Katzen erhältlich. Auch mit den Aliumgewächsen, zu denen der Knoblauch gehört, muss man vorsichtig sein, denn die Dosis macht das Gift!

 

Leider helfen sie in der Hauptzeckensaison im zeitigen Frühjahr meistens nicht ausreichend!! Ich finde, dann lieber die Chemie in diesem speziellen Fall, denn die eventuell entstehenden Krankheiten sind viel schlimmer zu behandeln und mit wesentlich mehr Chemie und manchmal führt es trotzdem zum Tod.

 

Chemische Antiparasitika, welche in regelmäßigen Abständen (4-12 Wochen je nach Mittel) entweder auf das Fell aufgetragen oder in Tablettenform dem Tier verabreicht werden können, bieten einen besseren Schutz. Der Wirkstoff wird dabei vom Tier aufgenommen. Dadurch sterben die Zecken bei der Blutmahlzeit ab und die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Krankheitserregern sinkt.

Des Weiteren gibt es Halsbänder, die eine reppelierende und abtötende Wirkung auf Zecken haben. Sie sorgen dafür, dass Zecken gar nicht erst zum Saugen kommen und gleich absterben. Der Wirkstoff befindet sich in einem innenliegenden Band innerhalb des Halsbands, welches den Wirkstoff gleichmäßig über die Fettschicht des Tierfells verteilt. Der Schutz hält bis zu 8 Monate, solange sich das Halsband am Tier befindet. Ich finde, es ist die schonendste Methode, da der Wirkstoff nur in der Fettschicht verweilt und kontinuierlich nur eine kleine Menge abgegeben wird.

 

Jedoch sind nicht alle Mittel für jedes Haustier gleich geeignet, manche Wirkstoffe sind für Tierarten toxisch (auch bei Spot on) und können bei Verabreichung zum Tode führen. Deshalb ist es wichtig, sich beim Tierarzt vorher beraten zu lassen.

 

Haben Sie noch Fragen? 
Dann kommen Sie zu uns, wir beantworten diese gerne!